Stand der Dinge

Außenborder versenkt – Wasserschlag? Ja, aber Glück gehabt.

Aussenborder

Sturmwarnung

Wettervorhersage für Sonntag, Kiel Leuchtturm, um 6 Uhr morgens 40 – 56! Knoten aus Nordwest. Bei 56 fängt Orkan an. Die Polka soll vor dem Sturm aus Wendtorf raus sein.

 

Donnerstag

Es ist Donnerstag, ich bin mit meiner Tochter und ihrer Freundin in Hannover beim Mike Singer Konzert. Gar nicht schlecht. Die Mädels haben auch noch Vip-Karten. Nachher ein Foto mit dem Teenie Star und noch ein Autogramm auf die Mike Singer Kappe. 2 Stunden ohne Kaffee, die Kaffeeausgabe hatte schon lange zu, musste ich auf die Mädels warten, bis sie aus dem VIP-Bereich zurück waren. Dann gings endlich los. Um 0:30 Uhr hatte ich sie in Dortmund abgeliefert. Die Fahrt nach Kiel ging schnell, wenn auch anstrengend nach dem Tag und insgesamt 850 Kilometer auf der Uhr. Um 5 lag ich im Bett.

Freitag

Wir hatten uns für den Freitag ein Windfenster irgendwann ab 14 Uhr ausgesucht. Schnell zum Boot, alles klar machen. Der Wind nahm tatsächlich spürbar ab und los ging‘s. Leider nur ziemlich genau 10 Meter, dann war plötzlich außer dem Wind nichts mehr zu hören. Am Steuer eine verdutzte Katrin. Hinter ihr nichts mehr. Kein Motor. Der war mitsamt der Halterung abgerissen und auf Tiefe gegangen.
Die selbst gebaute Adapterplatte war uns schon vor ein paar Tagen aufgefallen, weil sie sich leicht verbogen hatte. Den Schub nach hinten gegen die 20 Knoten Wind hat sich dann nicht mehr ausgehalten. Den Motor hatten wir zum Glück mit einem Kabelschloss gesichert, damit er nicht geklaut werden kann. Früher habe ich immer die „Weisheit des Tages“ ins Logbuch geschrieben. Heute hätte ich wohl: „Wenn was kaputt ist, gleich reparieren!“ geschrieben.

Mit dem Burg im wind

 

Das Verholen hat dann, dank Hilfe vom Steg, wieder bestens geklappt. Wir haben uns auf die andere Seite hinter eins der wenigen verbliebenen Boote weiter zum Land, mit dem Bug gegen den aufziehenden Sturm festgemacht. Die Jungs vom Winterlager in Dietrichsdorf sind echt toll. Wir wollten nur den Termin fürs Kranen am Montag absagen und sind mit einem geliehenen Motor vom Hof gefahren, ohne den Termin abzusagen, kann ja noch klappen. Der Motor sah gammelig aus, stellte sich aber später als ziemlich neuer Yamaha Motor heraus und sprang beim ersten Ziehen an. (Anm. Katrin: Überraschung: Echter Motorsound, kein Gerappel, und das ganze Ding macht einen stabilen Eindruck. Gar kein Vergleich zu unserem Ocean Craft).

Der geliehene Motor
Der geliehene Motor – Sieht alt aus, ist aber gut
Freitag war leider niemand mehr zu erreichen, der uns den Motor reparieren konnte. Also nur noch die Ersatzteile für die neue Adapterplatte gekauft und dann nach Hause, nachschlafen.

Samstag

Der Samstag verlief dann auch nicht erfreulich. Zumindest nicht das Gespräch in der Werkstatt. Der Monteur guckte uns gleich mitleidig an. Laufender Motor, fast Vollgas? Wasser kann man nicht zusammendrücken! Bestimmt ein Wasserschlag! Häh??? Ich brauchte einen Moment bis ich begriff. Wenn der Motor noch läuft und Wasser ansaugt, kann dies nicht wie Luft komprimieren und es haut einiges kaputt. Geht der Motor vorher aus, weil die Zündung unterbrochen wird, kann man ihn wohl noch retten. Sie melden sich Montag. Wir hatten uns zwar schon geärgert, einen Billigmotor gekauft zu haben, wenn er jetzt kaputt sein sollte, hats wenigsten keinen teuren Motor erwischt.
Der geliehene Motor ist ein Kurzschafter. Das ist der Vorteil einer Adapterplatte. Wir haben die Motorhalterung einfach tiefer angebracht. Der erste Testlauf war gut. Er geht tief genug ins Wasser. Es kann wieder losgehen.
Das nächste Windfenster ist Sonntagnachmittag oder Montag früh. Wir berichten. Auch wollen wir euch berichten, wie wir den Lagerbock für unser Boot umbauen. Ein Mini kann nicht wie die meisten Boote auf den Kiel gestellt werden. Der ist nicht stabil genug. Also müssen wir eine möglichst großflächige Auflage bauen und das Gewicht auf viel Fläche verteilen. Hoffentlich klappt das besser, als die Adapterplatte .

Glück gehabt

Heute konnten wir unseren Außenborder von der Werkstatt abholen, repariert. Wir hatten Glück. Der Motor hat einen Wasserschlag bekommen, aber es sind nur die Scherstifte der Schwungplatte gebrochen. Das hat kaum mehr gekostet als die ohnehin fällige Wartung, die sozusagen gleich mit gemacht wurde. Ausserdem hat uns der Mechaniker gefragt, wo wir denn den Gummiring im Deckel gelassen hätten. Ach so?!? Der war nie da. Bei AWN haben wir auf Garantie die Dichtung nachgereicht bekommen. Damit fühlt sich der Deckel sicher wertiger an (der wackelte bisher locker vor sich hin). Vielleicht dämpft der Ring auch ein wenig die Motorgeräusche. Der Yamaha kling doch erheblich vertrauenerweckender.

In diesem Sinne, eure MINImalisten

 

 

 

 

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