Road to Svendborg

Silverrudder 2018 – Strömungen im kleinen Belt

Strömungen im kleinen Belt

Road to Svendborg – Strömungen im kleinen Belt

Ich habe hier zur Vorbereitung auf das Silverrudder 2018 einmal versucht,  mich mit den Strömungen anhand der Strömungskarte des NV Verlags für den kleinen und den großen Belt und des “Revierführers Ostsee” vom DSV Verlag auseinander zu setzen.

Wann setzt wo welcher Strom

Der kleine Belt verläuft in Nord-Süd-Richtung. Demnach kann es eine Nord- oder Südstromung geben.

Im kleinen Belt setzt der Strom im Herbst vorwiegend südlich. Winde aus SW bis ONO, grob alles was aus nordwestlichen Richtungen kommt, verstärkt den Südstrom. Der Strom ist besonders stark in den Gewässern rund Middelfart und dem Snævringer Fahrwasser. Hier gibt es oft Strömungen über einem Knoten. Weiter südlich zwischen Bågø und Årø kann es auch schon mal etwas stärker werden.

Im Frühjahr setzt der Strom oft in Richtung Nord. Besonders bei Winden aus südöstlichen Richtungen. Im Sommer ist die Prognose wohl nicht so einfach. Hier gibt es starke Abhängigkeiten von der Großwetterlage und es liegt vorwiegend an den Windrichtungen. Wobei der Tidenstrom, immerhin haben wir mit etwa 20 cm Tidenhub zu rechnen, die Strömung im kleinen Belt verstärken oder abschwächen kann.

Beim Silverrudder weiß man im Voraus nicht, in welcher Richtung Fünen umrundet wird. Das wird erst am Donnerstag vor dem Rennen bekannt gegeben. Ich bereite mich daher auf beide Varianten vor.

Strömungen auf fcoo

Im Uhrzeigersinn bei Wind WNW und Südströmung

Kleiner Belt – Südteil

Nehmen wir einmal an, wir umrunden beim Silverrudder Fünen im Uhrzeigersinn und der Wind kommt aus WNW. Wir haben also eine relativ starke Südströmung. Wir fahren also gegen den Strom und suchen einen Weg, dem Strom aus dem Weg zu gehen. Wenn wir dann nördlich von Lyø in den kleinen Belt kommen, steht westlich der Halbinsel Hornenæs direkt ein recht starker Gegenstrom, der sich westlich Helnæs noch deutlich verstärkt. Leider ist die Strömungskarte relativ grob. Mir scheint es aber so, dass wir uns am besten recht nah unter Land halten um die stärkste Strömung umgehen zu können. Vorausgesetzt natürlich, dass wir gegen den Wind ankommen. Der bläst uns dann nämlich direkt auf die Nase. Ich werde unter den Umständen wohl versuchen, ein wenig zwischen Hornenæs und Helnæs reinzufahren, damit ich nicht zu weit in die Mitte des kleinen Belts gelange. Nachdem wir den Leuchtturm von Helnæs hinter uns gelassen haben, können wir die Strömung wieder weiter östlich in der Åkrog Bugt vermeiden.

Kleiner Belt Südteil - OpenSeaMap
Kleiner Belt Südteil – Karte von OpenSeaMap

Kleiner Belt – Mittelteil

Jetzt können wir uns relativ frei bis in die Enge zwischen Bågø und Årø, das Fahrwasser Fyrrenden, bewegen. Ich glaube, hier halten wir uns bei Wind und vor allem Strömung am besten relativ nah an Bågø und zwar auf der Ostseite. Ich gehe davon aus, dass wir uns auf dem Kurs relativ lange im Strömungsschatten der Insel befinden. Bei wenig Wind, wie in 2017 haben die meisten Boote allerdings direkt das Fahrwasser Fyrrenden genommen. Das würde ich bei wenig Wind auch so tun, da die Strecke kürzer ist und wir keine windabdeckung von Bågø haben.

Von hier aus halten wir so gut wie es gegen den Wind möglich ist, direkt auf Fænø zu.

Kleiner Belt Mittelteil - Karte von OpenSeaMap
Kleiner Belt Mittelteil – Karte von OpenSeaMap

Kleiner Belt – Nordteil

Hier fahren wir auf jeden Fall westlich um Fænø herum. Nah unter Land von Fænø ist mit Neerströmen zu rechnen, außerdem ist das Fahrwasser breiter und wir müssen nicht genau gegen den Wind hin und her kreuzen. Im “Revierführer Ostsee” wird von Strömungen im Fænø Sund bis zu 5 Knoten gesprochen!

Wir dürfen uns also auf keinen Fall zu weit westlich abtreiben lassen. An der Außenseite der S-Kurve, die der Strom hier nimmt, steht sicherlich besonders starker Strom. Fahren wir hier nachts, müssen wir allerdings bedenken, dass die Durchfahrt zwischen Fænø und Fænø Kalv nicht befeuert ist. Dann muss man vor Ort entscheiden, ob man durch das betonnte und befeuerte Fahrwasser westlich von Fænø Kalv fährt und dafür einen gewissen Umweg mit deutlich mehr Strömung in Kauf nimmt.

Kleiner Belt Nordteil - Karte von OpenSeaMap
Kleiner Belt Nordteil – Karte von OpenSeaMap

Im weiteren Verlauf sollten wir uns immer auf der Innenseite der Kurven des geschlängelten Fahrwassers halten. Immerhin haben wir den Wind dann nicht mehr so gegen an. Besondere Neerströme sind zwischen der nördlichen Brücke und Strib auf der Ostseite und zwischen den beiden Brücken auf der Westseite. Die sollten wir auf jeden Fall versuchen auszunutzen. Beachten müssen wir, dass wir die erste Brücke, die westliche, bei der Passage aus Süd nicht zwischen den nördlichen Pfeilern durchfahren dürfen. Außerdem dürfen wir das Fahrwasser 500 Meter vor bis 500 Meter nach der Brücke nicht queren. Eine weitere Warnung aus dem “Revierführer Ostsee” ist, dass der Strom im Bereich der Brücke ca 30 Grad schräg zum Fahrwasser verläuft. Bei Nordstrom ist der Versatz nach SO und bei Südstrom nach NW. Sollten wir beachten, damit wir nicht gegen die Pfeiler gedrückt werden. Haben wir das geschafft, geht es schnurstracks Richtung Nordspitze von Æbelø.

Wer mir noch Tipps geben kann, bitte in die Kommentare schreiben! Ich bin für jeden Tipp super dankbar!

Wir sehen uns beim Silverrudder – Challenge of the Sea

Euer Thomas

 

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