Angeln

Ultraleichtes Spinnfischen am Kanal

(oder wie man auch als Graupe seine Fische fängt)

Ja hallo liebe Segelfreunde, dieses Wochenende bin ich der Segelei mal fremdgegangen und habe mich um ein anderes meiner Hobbys gekümmert. Angeln im Süßwasser. Genauer gesagt im Dortmund-Ems Kanal.

Obwohl ich mittlerweile seit 30 Jahren den Angelschein habe und immer mal wieder angeln gehe, kann ich noch nicht von vielen Erfolgen reden. Hier mal einen Aal oder Zander und da mal einen Barsch. An Hechten hatte ich bisher nur einen in der Lippe.

Da es aber auf Dauer langweilig ist, wenn man immer Schneider vom Kanal weg geht, hatte ich die Idee, einfach kleiner zu angeln und erst einmal Erfahrung zu sammeln. Kleiner heißt in dem Fall Ultra-leicht.

Also ab in den Angelladen meines Vertrauens, den Verkäufer zu Rate gezogen und eine Ultra-Leicht Rute in 1,80 Meter Länge und einem Wurfgewicht von 2-12 Gramm zugelegt. Dazu ein paar Gummifische in 5 -6 cm Länge mit Bleiköpfen von 1-4 Gramm. Außerdem noch einen tief laufenden Wobbler in 4 cm im Barschdesign, ziemlich auffällig. Als Schnur hat mir der nette Verkäufer eine dünne Geflochtene aufgezogen und eine Spule Fluorcarbon als Vorfach mitgegeben. Das soll man unbedingt vor die Geflochtene knoten.

Dann ab zum Wasser. Ich habe es zuallererst unter einer Brücke versucht. Klar, der Mensch ist faul und oben an der Straße konnte ich parken. Außerdem – habe ich gelesen – sind Brücken am Kanal Hotspots für Barsch und Zander.

Dortmund-Ems-Kanal
Angeln am Dortmund-Ems-Kanal

Vorher hatte ich mich durch einige YouTube Videos schlau gemacht, wie man Ultraleicht am Kanal angelt. Zunächst habe ich einen 5 cm Gummifisch in natürlichen Farben mit einem 2 Gramm Jigkopf ausprobiert. Als Methoden habe ich das Reinleiern, die Faulenzermethode und das klassische Jiggen versucht.

Am Besten bin ich mit einer Kombination aus Faulenzen und Jiggen zurecht gekommen. Was heißt das genau? Bei allen Methoden werfe ich zunächst den Köder aus. Ich versuche nicht zu hoch zu werfen, damit nicht zu viel Schnur lose umher fliegt. Wichtig ist nämlich zu jedem Zeitpunkt Kontakt zum Köder zu halten. Die Weite bei den Würfen spielte keine Rolle. Die meisten Fische gab es nahe der Spundwand. Also am Besten relativ flach werfen und den Köder an gespannter Schnur bis zum Boden sinken lassen. Um die Schnur gespannt zu halten, kann der Wurf mit dem Finger an der Rolle abgebremst werden und nach dem Aufprall kann erst einmal ein wenig eingekurbelt werden.

Wenn die Schnur gespannt ist, können wir an der Schnur sehen, wann der Köder am Boden ist. Nämlich dann, wenn plötzlich die Spannung aus der Schnur fällt. Nur die Ruhe bewahren. Das kann schon ein paar Sekunden dauern.

Faulenzen geht jetzt so, dass ich schnell zwei, drei Umdrehungen mit der Kurbel mache und dann wieder warte, bis der Köder am Boden aufkommt. Dann gleich wieder zwei oder drei Kurbelumdrehungen und so weiter. Je leichter der Jigkopf, desto länger dauert es, bis er am Boden ankommt, Uund je näher der Köder unter unseren Füßen ankommt, desto länger dauert es, bis er am Boden ankommt. Das Jiggen funktioniert ähnlich, nur dass ich den Köder mit der Rute vom Boden hole. Also Die Rutenspitze schnell in die Luft hebe, dann sofort wieder senke und gleich einkurbele, so dass die Schnur immer stramm ist.

Die straffe Schnur ist solange der Köderzu jedem Zeitpunkt, zuan dem der Köder im Wasser ist , ganz wichtig. Nur mit strammer Schnur bekommt man den Biss mit!. Den Biss sieht man dann einerseits in der Rutenspitze, man spürt ihn aber auch in der Angel. Dafür lege ich den Zeigefinger der rechten Hand direkt auf die Rute. Jeden noch so schwachen Biss kann man so erfühlenerkennen. Und jeder Biss wird direkt mit einem Anhieb quittiert. Da sind wir übrigens bei meiner Meinung nach absolut wichtigsten Punkt beim Spinnfischen. Ständige, volle Konzentration! Und zwar bis der Köder aus dem Wasser raus ist. Ich hatte dieses Wochenende Bisse bis kurz vor der Wasseroberfläche!

Das mit der Konzentration hat leider nicht immer geklappt und so waren doch einige Fehlbisse dabei. Aber ich habe Barsche zwischen 10 und 25 cm aus dem Kanal geholt. Wichtig ist meiner Meinung nach auch noch, dass wir den Angelplatz wechseln, wenn nichts passiert. Meine Regel dieses Wochenende waren 5 Würfe pro Angelplatz. Zwei rechts ans Ufer, zwei links und einen in die Mitte des Kanals. Den in die Mitte des Kanals hätte ich mir auch schenken können. Da kam maximal mal ein Biss kurz vor der Spundwand. Wenn nichts kam, bin ich weiter. Wenn ich einen Biss hatte, habe ich zwei Mal auf die andere Seite geworfen und dann noch einmal dahin, wo der Biss erfolgte. Immer die Hotspots überwerfen. Kam nichts, neue Stelle oder wenn ich ein gutes Gefühl hatte, Köder wechseln und noch mal 5 Würfe. Dann aber spätestens weg. So habe ich insgesamt so etwa einen Kilometer auf jeder Seite des Kanals abgefischt.

In einem Video gab es den Tipp, beim Stelle wechseln ruhig mal einen tief laufenden Wobbler direkt an der Spundwand entlang zu ziehen. Auch das habe ich versucht. Und tatsächlich mit Erfolg. Die Angelei hat mir allerdings keinen Spaß gemacht, da ich den Biss nicht vernünftig spüren konnte, der Fisch sich also selbst harken musste. Der Wobbler muss die ganze Zeit gezogen werden, weil er sonst auftaucht. Beim Ziehen vibriert er und zuppelt die ganze Zeit an der Rute. Aber egal, der Erfolg heiligt die Mittel.

Meine leichte Spinnrute
Meine leichte Spinnrute

Probiert Ultra-Light unbedingt auch einmal aus, wenn ihr wie ich nur selten Erfolge habt und Erfolgserlebnisse braucht.

Wenn ihr mal den Dortmund-Ems-Kanal ausprobieren wollt, Angelkarten gibt’s hier.

Petri, euer Thomas

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