unsere Polka, ein Mini 6.50

Die Polka ist ein Mini 6.50  „MAGNAN SUPER-CALIN 2“

Polka 730

Technische Daten Mini 6.50 Super Calin 2:

Länge 6,5 m
Breite 3 m
Gewicht 920 kg
davon Ballast 465 kg
Tiefgang 1,6 m
Höhe über WL 11 m
Baujahr 2008
Werft Transat.pl

Der Name Polka

Wir haben die Polka 2017 hier in Deutschland unter dem Namen „Annie Of Hamburg“ gekauft. Leider war ihr Zustand nicht so, dass sie nach einer Annie aussah. Also haben wir sie in Anlehnung an den Branchenprimus POGO und ihren östlichen Wurzeln kurzerhand in POLKA umgetauft. Ein wie wir meinen, passender Name für den Kahn.

Der Typ

Die Polka ist eine Classe mini 6.50. Classe minis sind bis zu 6,50 Meter lange und bis zu 3,00 Meter breite Boote, die dafür gebaut wurden, so schnell wie möglich, einhand über den Atlantik zu fahren. In der Classe mini gibt es zwei Kategorien von Booten. Serienboote, die nach engen Regeln gebaut werden und Prototypen. Das sind Boote, bei denen außer zur Größe nicht viele Regeln gelten. Die haben Carbon verbaut, Schwenkkiele, Ballasttanks und heute auch gerne mal Foils. Leider müssen Serienboote ein weiteres Kriterium erfüllen. Es müssen mindestens 10 Boote des Typs gebaut worden sein. Hier genau liegt das Problem der Super Calin 2 Boote. Sie sind nach Serienregeln gebaut worden. Aber leider nur 7 Exemplare. Also fahren wir genau genommen einen Proto, ohne jegliche Chancen bei einem Classe mini Rennen. Aber egal, haben wir eh nicht vor.

Yardstickzahl

Die Polka hat bei der classemini.com die Registriernummer 730. Die Yardstickzahl ist meines Wissens 98 (zum Vergleich: Folkeboot 114, J 32 98, Bavaria 34 ab 2008 98).

Rigg und Segel

Interessant bei den Mini 6.50 ist der klappbare Gennakerbaum. Mit seiner Hilfe lässt sich das Boot um weitere 2,35 Meter verlängern, sodass wir dann schon ein fast 9 Meter langes Boot haben. An ihm werden weitere Vorsegel, wie Code 0, Code 5 und diverse Spinnaker gefahren.

Super Calin 2

Maximal können um die 120 qm Segel gefahren werden. Ich habe leider keine Ahnung, was wir an Segelfläche zusammentragen können. Das Groß hat etwa 25 qm  und die Genua 18. Was unsere beiden Spi’s haben, weiß ich nicht. Des weiteren haben wir noch eine etwa 10 qm große Fock und eine kleine rote Sturmfock. Über den Winter haben wir uns einen neuen Code 0 mit Furler bestellt und einen Code 5 in Frankreich gebraucht gekauft.

Eine weitere Besonderheit sind die Backstagen. Die kannte ich bis dato nur von Plattbodenschiffen, alten Rennern oder von X-Jachten, die dabei aber noch ein „normales“ Achterstag fahren und die Backstagen nur zum Trimm nehmen. Für uns jedenfalls das erste Boot mit Backstagen. Der riesige Respekt davor war völlig unbegründet. Ist halt anders, aber machbar.

Innenausbau – welcher Innenausbau?

Innen besticht der Mini 6.50 durch Minimalismus. Als wir das Boot das erste Mal besichtigt haben, war außer viel Wasser, das gerne am Mast ins Innere läuft, nicht viel drin. Wir haben 4 große Backskisten an den Seiten. Zwei offene Staufächer für Leinen und Kram. Vorne können zwei Personen schlafen. Unter dem Bett befindet sich ein riesiger Auftriebskörper. Genau wie hinten. Da ist auf jeder Seite noch ein Auftriebskörper. Die drei Auftriebskörper machen das Boot unsinkbar. Vorne und hinten auf der einen Seite haben wir uns Matratzen anfertigen lassen. (kleiner Tipp von uns: die Polsterei Jubel in Oldenburg / Holstein. Super nett und macht extrem gute Polster). Ansonsten haben wir ne Pütz als Toilette und einen kleinen Kartuschenkocher, eine elektrischen Herdplatte (für den Hafen), ne Plastikbox mit Tellern, Besteck und einem Topf als Küche. Viele weitere Dinge hängen an Bändern an der Decke. Für den Winter wollen wir uns noch Packtaschen für die Seiten bauen. MINImal halt.

Technische Ausstattung

Viel mehr gibt es gar nicht über die Polka zu erzählen. Vielleicht noch die elektrischen Geräte. Wir haben UKW-Funk, Lot und Logge, einen Windmesser, der die Masteinheit verloren hat, zwei fette Batterien mit Solarzelle zum Laden (leider noch ohne Landstrom) und ich denke als einziger Mini weltweit einen Fischfinder als Kartenplotter. Den hatte ich mir für unser altes Boot, die ARGO, gekauft. Ich hatte ihn noch nicht einmal eingebaut, da gingen wir mit der Idee uns zu verkleinern schwanger. Leider ist die Polka selbst bei ganz wenig Wind meist zu schnell zum Angeln. Da müssen wir schon die Segel ganz runter nehmen, damit ich, mit meinen doch sehr beschränkten Angelfähigkeiten, überhaupt ne Chance habe einen Fisch zu fangen.

Was unsere Polka und die andren Super Calin 2 dann doch noch ganz besonders macht, ist der recht große Einstieg. Wir können ein Schiebeluk nach vorne schieben und haben somit eine echt große Öffnung. Das klappt aber nur, weil wir zwei Arbeitswinschen haben. Die meisten anderen haben nur eine, die Zentral über dem Eingang platziert ist und somit ein Schiebeluk unmöglich machen.

Über den Winter wollen wir die Polka ordentlich in Schuss bringen. Wir versuchen möglichst von jedem Arbeitstag ein Bild auf Instagram zu posten und hier zusätzlich noch ein paar Worte darüber zu verlieren.

Wer Fragen zu unserem Mini hat, kann gerne einen Kommentar schreiben oder uns auf thomas(@)segeln-minimal.de auch gerne direkt ansprechen.

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