Road to Svendborg

Road to Svendborg – Der erste Schritt ist getan

Silverrudder 2018

Die Anmeldung

Ich habe einen Startplatz beim Silverrudder 2018 ergattert. Die Anmeldung ist durch, im nächsten Jahr geht’s los auf die erste Regatta mit dem Mini und unsere erste Regatta überhaupt. Warum unsere? Ist ja eine Einhandregatta? Ich fahre mit der Polka und Katrin versucht mit einer Seascape das Rennen zu machen. Auf der Boot in D’dorf, am 26.01.2018 wird speziell für Frauen ein Startplatz und ein Leihboot verlost. Also alle interessierten hin! Und wenn das nicht klappt mit der Seascape, machen Katrin und ich auf jeden Fall zusammen die Vorbereitung.

Ich wollte nichts dem Zufall überlassen. Am 03.11. um Punkt 17:00 Uhr saß ich am Rechner, www.silverrudder.com auf dem Bildschirm. Obwohl ich direkt losgelegt habe, erscheine ich schon sehr weit hinten auf der Liste. Nach 35 Minuten waren restlos alle Plätze vergeben!

Ganz besonders freue ich mich, dass einige Namen aus unserer WhatsApp Gruppe “Ostsee Mini Segler” auf der “Participant” Liste des Silverrudder 2018 stehen. Insgesamt finde ich 9! Minis im Feld. Unter anderem ist der Proto Lilienthal GER 934 dabei. Mit dem gehört Jörg Riechers zurzeit bei der Minitransat zu den absoluten Favoriten auf einen Podiumsplatz und segelt gerade vorne mit. Bei der Minitransat ist er aus Mangel an Vorbereitungszeit ohne Foils unterwegs. Ich bin gespannt aufs Silverrudder 2018, ob die Lilienthal da mit Foils unterwegs ist. Ups, ich gerate ins Schwärmen und schweife ab.

Na jedenfalls kann man bei 9 Minis bei einer Regatta in der Ostsee schon fast von einem Minigroßereignis sprechen. Hihi, Wortspiel! Ich rechne mir zwar gar keine Chancen aus, freue mich aber auf viele Erfahrungen und hoffe insgeheim, dass ich wenigstens ein paar Stündchen mithalten und bei den Pros abgucken kann.

Mein Gesamtziel für das Silverrudder ist aber ganz klar durchhalten und ankommen. Wenn ich die ein oder andere Seascape hinter mir lassen könnte, wäre ich natürlich super froh. Einen der Minis hinter mir lassen zu können wäre die absolute Krönung, aber aufgrund meiner fehlenden Erfahrung im Regattasport und im Einhand fahren, ist das nun gar nicht zu erwarten.

Nach der Anmeldung ist vor dem Rennen

Schon jetzt muss die Vorbereitung beginnen. Aber was kann man 320 Tage vor der Regatta an Vorbereitung schon machen? – Viel!!!

Erst muss das Boot in Ordnung gebracht werden. Im Moment geht es darum, dass die Versicherung des “Unfallgegners” (blödes Wort, der Gegner ist ganz nett und hat auch gleich seiner Versicherung Bescheid gegeben. Hoffentlich sagt der denen auch, dass er in LUV eine 10er Leine ohne Ruckdämpfer für einen nahenden Sturm ausgewählt hat…) unseren Schaden bezahlt. Es ist aber so beschädigt, dass wir uns die Überführung unter Segeln nicht mehr trauen. Ein Sachverständiger kommt und soll feststellen, ob es ein Versicherungsschaden ist, ob das Boot noch fahrbereit ist oder auf einem Trailer abgeholt werden muss und wie hoch der Schaden ist. Nicht zuletzt, hat er mir am Telefon verraten, prüft er ob es nicht ein Totalschaden ist! Na Totalschaden glaube ich ja nicht. Wir haben erst unser neues Großsegel neu gekauft, einen Code 5 gebraucht gekauft und einen Code 0 bestellt. Außerdem sind 9 Jahre keine Alter für einen Mini.

Neben den Sturmschäden haben wir für das Boot noch eine weitere, sehr lange ToDo-Liste. Den Punkt “schön machen” haben wir schon weit nach hinten gestellt. Aber z.B. Leinen ins Cockpit legen, den Gennakerbaum aus dem Cockpit bedienen zu können und zu stabilisieren, den Kiel löten lassen, das Kielschwein erneuern (keine Ahnung, ob das bei einem Mini so heißt. Jedenfalls meine ich den Holzklotz unter dem Mast im Rumpf) oder den Windmesser wieder gängig zu machen sind Punkte, die weit oben stehen.

Wir werden euch auf dem Laufenden halten. Wenn wir selber Reparaturen durchführen, versuchen wir das möglichst umfangreich in Bild und Wort festzuhalten. Eventuell könnt ihr damit ja dann auch selber etwas anfangen.

Fit for Svendborg

Fit for Svendborg

Wenn ich ehrlich bin, glaube ich auch nicht, dass ich als untrainierte fast 50 jährige Graupe physisch in der Lage bin, mich bis zu zwei Nächte ohne Schlaf ständig um die Segel, die Navigation und das Boot kümmern zu können. Vielleicht ist das eine übertriebene Sorge, aber auf jeden Fall eine gute Motivation! Wir wollen also SOFORT anfangen uns bis zur nächsten Saison fit zu machen. Als ersten Anfang gehe ich wieder 9000 Schritte am Tag, stelle den Crosstrainer wieder in die Mitte des Zimmers und mache anhand von Apps die ersten Workouts. Das übrigens mit echt schmerzhaftem Muskelkater. Zum Punkt persönliche Fitness wollen wir uns einen Trainingsplan aufstellen und Erfolge dokumentieren. Hat einer von euch Lust mitzumachen? Nur zu, der Plan folgt sobald wir die Zeit neben Arbeiten und Mini in Ordnung bringen finden.

Revierkenntnis

Silverrudder 2018

Dann gibt es da noch den großen Punkt Revierkenntnis. Wir sind schon mal an jeder Seite von Fünen lang gesegelt. Aber da hatten wir immer eine Maschine an Bord und nie Zeitdruck. Das war mit den Booten, die wir vor der “Polka” hatten. Da war Ankommen das Ziel, nicht schnell fahren. Die am einfachsten zu beantwortenden Fragen sind, wo man unter den 4 Brücken mit unserem Boot durch segeln kann und wo Flachs oder Sperrgebiete sind. Das können wir auf den Seekarten heraussuchen und vermerken. Spannender werden Fragen nach Strömungen und lokalen Windphänomenen. Einige sind dieses Jahr aussen um Lyo vorbei gesegelt. War das schneller? Wenn ja, warum? Klingt jetzt zwar übertrieben, aber wenn man schon nicht so gut segeln kann wie die anderen, sollte man meiner Meinung nach wenigstens gut vorbereitet sein. Also den Regattatracker noch mal durchlaufen lassen und Notizen machen. Was wir herausfinden, posten wir! Vielleicht hat der eine oder andere dann auch noch einen Tipp für uns? Wir denken, wenn man sich einmal ordentlich auf so etwas vorbereitet hat, kann die nächste Regatta kommen. Dadurch wird man schneller in der Vorbereitung.

Üben, üben, üben

Apropos nächste Regatta. Da kommen wir schon zum nächsten Punkt der Vorbereitung. Das praktische Üben. Ok, das kommt nun wirklich erst nächstes Jahr. Aber Gedanken können wir uns ja heute schon mal machen. Ich versuche mal stichpunktartig unsere Ideen zusammen zu stellen:

Segel

  • Einhanderfahrung sammeln: Ab- und Anlegen, Segel setzen und bergen, Halsen und Wenden, gegen die Müdigkeit ankämpfen
  • die neuen Segel ausprobieren. Wir sind die ja noch nie mit den neuen Segeln gesegelt. Am Gennakerbaum hatten wir bisher nur den Spi (bei leichteren Winden) und die Fock. Fock klingt unsinnig, aber zum Testen war es nicht schlecht. Immerhin ist dabei unser Gennakerbaum weggeklappt und wir wissen jetzt, wo wir ihn verstärken und sichern müssen.
  • Und wir brauchen noch eine Aufstellung, welches Segel wir bei welchem Wind und welcher Welle fahren.

Zum praktischen Üben stellen wir uns auch Testregatten vor.

  • Mit den Miniseglern aus Kiel und Umgebung wollen wir eine Spaßregatta (auch wenn es heißt Spaß, werden alle mit einem Messer zwischen den Zähnen fahren) rund Fehmarn machen. So jedenfalls die Idee, hoffentlich sind genug Boote dabei.
  • Dann gibt es noch die 24 Stundenregatta (siehe auch http://www.24h-segeln.de/) der Wassersportvereinigung Mönkeberg und der Möltenorter Segelkameradschaft. Auch da können wir zu zweit fahren und schon mal nachts unter Regattabedingungen üben.
  • Oder im Rahmen des “Ostsee Cup” gibt es eine Reihe von Regatten, in der Lübecker Bucht oder Rund Fehmarn.

Wir werden mal sehen, welche Regatta in unseren Terminkalender passt. Wenn wir was mitfahren, berichten wir natürlich darüber. Eventuell treffen wir uns ja auch bei einer Regatta. Sprecht uns gerne an, wir freuen uns über jede Rückmeldung. Und ihr wisst ja, uns erkennt man an der großen, roten 730 am Rumpf und an unserem neuen Squarehead Segel mit der GER 730 als Segelzeichen.

Euer Polkafahrer Thomas

 

 

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